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#293 On The Record: Digitaler Kolonialismus

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

On The RecordDigitaler Kolonialismus

Die größten Konzerne der Welt umkämpfen den Globalen Süden. Sie verlegen Unterseekabel rund um Afrika, kontrollieren die IT-Infrastruktur, beuten Arbeitskräfte aus und reißen Rohstoffe an sich. In der neuen Folge „Off/On“ geht es um „Digitalen Kolonialismus“ – das neue Buch von unserem Redakteur Ingo Dachwitz.

Früher bauten die Kolonialmächte noch Schienen, um Ressourcen aus dem globalen Süden zu extrahieren. Heute bauen sie dafür Unterseekabel und Satelliten. – Public Domain Bourne & Shepherd, Macnabb Collection, British Library

Moderne Technologien sind gut darin, uns das Leben so bequem wie möglich zu machen. Sie sind auch gut darin, die menschlichen und umweltlichen Kosten für diese Bequemlichkeit zu verschleiern. Denn hinter den utopischen Versprechen von KI und den sterilen Werbevideos der immer neuen Smartphones stecken die Arbeit schlecht bezahlter Menschen und Rohstoffe, die unter ausbeuterischen Bedingungen gewonnen werden.

Die globalen Machtverhältnisse ähneln dabei denen, die schon vor Hunderten von Jahren gegolten haben. Die Zeiten in denen die Reichen und Mächtigen das Lineal an die Landkarte ansetzen und die Welt unter sich aufteilen ist zwar vorbei. Aber an ihre Stelle sind neue Machthaber getreten. Die reichsten Firmen aus dem Globalen Norden gewinnen Profit und Macht auf Kosten des Globalen Südens – ähnlich wie im Kolonialismus, der nur scheinbar hinter uns liegt. Große Tech-Unternehmen wie Google und Meta kontrollieren sogar die Infrastruktur und den Zugang zum Internet – bauen Unterseekabel rund um den afrikanischen Kontinent.

Doch es gibt auch Widerstand. Gewerkschaften von Data-Workern fordern faire Arbeitsbedingungen, Geschädigte verklagen soziale Medien wegen mangelnder Content-Moderation, zivilgesellschaftliche Organisationenen ringen um Datensouveränität und globale Netzwerke der Solidarität entstehen.

Über all das hat unser Redakteur Ingo Dachwitz gemeinsam mit Sven Hilbig von Brot für die Welt ein neues Buch geschrieben: „Digitaler Kolonialismus: Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen“. In dieser Folge von „Off/On“ erzählt er von seinen Recherchen und warum es gerade jetzt so wichtig ist, genau hinzuschauen und zu handeln.


In dieser Folge: Ingo Dachwitz und Serafin Dinges.

Produktion: Serafin Dinges.

Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Wie gewohnt gibt es den Podcast auch im offenen ogg-Format.


Bei unserem Podcast „Off/On“ wechseln sich zwei Formate ab: Bei „Off The Record“ führen wir euch in den Maschinenraum von netzpolitik.org und erzählen Hintergründe zu unserer Arbeit. Bei „On The Record“ interviewen wir Menschen, die unsere digitale Gesellschaft prägen.

„Off/On“ könnt ihr auf vielen Wegen hören. Der einfachste: in dem Player hier auf der Seite auf Play drücken. Ihr findet uns aber ebenso bei Pocket Casts, Apple Podcasts, Spotify und Deezer oder mit dem Podcatcher eures Vertrauens, die URL lautet dann netzpolitik.org/podcast.

Wie immer freuen wir uns über Kritik, Lob und Ideen, entweder hier in den Kommentaren oder per Mail an podcast@netzpolitik.org.


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Author: Serafin Dinges

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