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Gefälschter Welt-Artikel über Jan Böhmermann im Umlauf

Dieser Artikel stammt von CORRECTIV.Faktencheck / Zur Quelle wechseln

Mit wenigen Klicks Geld durch Kryptowährungen oder Bitcoins verdienen? Mit dieser Verheißung locken Social-Media-Accounts, die gefälschte Nachrichtenartikel verbreiten. Darin verraten Prominente angeblich, wie Menschen in kurzer Zeit Reichtümer anhäufen können. Über die betrügerischen Artikel berichteten wir in den vergangenen Monaten immer wieder (hier, hier und hier). 

Aktuell kursiert ein mit dem Titel „Politische Beeinflussung der Medien: ZDF Magazin Royale bedroht, Jan Böhmermann vor der Entscheidung: Gefängnis oder Schweigen?“ Darin wird für eine Webseite geworben, die beim Geldverdienen helfen soll. 

Auf X erreichten Beiträge, die den Link zum Fake verbreiteten, fast drei Millionen Aufrufe (hier, hier und hier)

Auf X erreichte ein einzelner Beitrag mit dem gefälschten Welt-Artikel 1,1 Millionen Aufrufe. Inzwischen ist er mit einem Hinweis auf den betrügerischen Inhalt versehen (Quelle: X; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)

Welt-Fälschung an Internetadresse leicht zu erkennen

Schon ein Blick in die Adresszeile genügt jedoch, um die Manipulation zu entlarven. Dort steht nämlich nicht die Adresse der Nachrichtenseite „welt.de“, sondern „investalmagest.click“. Auch weitere Ungereimtheiten sollten stutzig machen.

Denn obwohl zu Beginn Frank Stocker als Autor des Artikel angegeben wird, ist wenige Zeilen später zu lesen, der Artikel stamme von Jérôme Nussbau. Ersterer ist tatsächlich Autor bei der Welt, von letzterem finden wir hingegen keine Artikel. Wer im Fake-Artikel auf den Namen von Stocker klickt, landet nicht auf seinem Autorenprofil bei der Welt, sondern auf einer Webseite, die für das angebliche Finanzgeschäft wirbt. Vor der Seite namens Pro Quantum AI werden Nutzerinnen und Nutzer aufgefordert, ihre Daten anzugeben – oft ein Betrugsversuch.

Der Artikel ist zudem mit einem weiteren Kniff schnell als Fälschung enttarnt: Er ist weder über die Suche auf der Webseite der Welt noch über Google zu finden. 

Die X-Accounts, die Werbung für den Fake-Artikel machten und so Millionen Aufrufe erzielten, existieren erst seit Dezember 2024.

Redigatur: Gabriele Scherndl, Uschi Jonas

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Author: Matthias Bau

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