Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.
Liebe Leser:innen,
aus Selbstbestimmungssicht hätte ich mir für die elektronische Patientenakte eine Opt-in-Lösung gewünscht. Also wer eine haben will, müsste dem ausdrücklich zustimmen. Nicht, weil ich die Digitalisierung des Gesundheitssystems ablehne. Sondern weil ich finde, bei so sensiblen Daten ist es wichtig, dass alle eine aktive Entscheidung treffen dürfen.
Politisch kam es anders: Nun muss man widersprechen, sonst bekommt man Anfang 2025 automatisch eine elektronische Patientenakte von der Krankenkasse angelegt. Aktuell bekommen deshalb – wie ich – viele von euch wahrscheinlich einen Brief von der Krankenkasse, die euch darüber informiert. Und manche fragen sich vielleicht: Was jetzt?
Bei der elektronischen Patientenakte ist nicht nur ein komplettes Ja oder Nein möglich. Es gibt Abstufungen: Daten für die Forschung freigeben? Bestimmte Daten für Behandler:innen ausblenden? Es ist vielschichtig. Das ist auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite aber auch ganz schön viel Verantwortung bei den Patient:innen, für sich eine gute Wahl zu treffen.
Ich bin froh, dass mein Kollege Daniel sich die Mühe gemacht hat, eine Entscheidungshilfe zusammenzustellen. Die hilft, sich einen Überblick zu verschaffen und sich darauf zu konzentrieren, was man für sich selbst am besten findet. Denn das ist oft kompliziert genug.
Es gibt auch viele gute Gründe, Befunde und Ähnliches für meine Ärzt:innen zugänglich zu machen. Und es gibt viele berechtigte Bedenken dagegen, von Datensicherheit bis Diskriminierung. Nun habe ich, wie ihr, die Qual der Wahl. Doch zumindest weiß ich jetzt, welche Wahl(en) ich habe.
Ein selbstbestimmtes Wochenende euch allen!
anna
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Author: Anna Biselli