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USA: Lieferroboter bringen mehr Überwachung auf den Straßen

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.Der Autor ist…
Moderne Technik und Sensorik in privater Hand kann zu einem weiteren Anstieg der Überwachung führen. Jüngstes Beispiel sind Lieferroboter in den USA, deren Videomaterial bei der Polizei landen kann.
Sie mögen ganz süß aussehen, tragen aber zu mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum bei. – Alle Rechte vorbehalten PR Serve RoboticsIn Los Angeles fahren kleine Roboter auf Gehwegen etwa für Uber Eats Lebensmittel durch die Gegend. Diese teil-autonomen Roboter, nach dem Willen des Unternehmens Serve Robotics sollen es bald 2.000 Stück sein, filmen permanent ihre Umgebung. Durch eine Recherche von 404 Media kam nun heraus, dass das Videomaterial auch bei der Polizei landen kann.
In mindestens einem Fall übergab die Roboterfirma der Polizei Filmmaterial von einem Versuch zweier Personen, einen solchen Roboter zu stehlen. Aus den E-Mails, die 404 Media vorliegen, geht zudem hervor, dass das Roboter-Unternehmen generell enger mit der Polizei von Los Angeles (LAPD) zusammenarbeiten wollte.
Die Datenschutzerklärung der Maschinen beziehe sich nur auf die Daten von möglichen Lieferkunden, nicht aber auf die Daten der während der Fahrt gefilmten Passant:innen. Die Lieferroboter des Unternehmens waren bislang vor allem durch Spott und Häme bekannt geworden. Einer von ihnen ignorierte beispielsweise eine Polizeiabsperrung.
Das Problem der privaten Überwachung
Die überwachenden Lieferroboter zeigen, dass zunehmend privates Überwachungsmaterial in staatliche Hände gerät. Die Daten aus dem Lieferroboter sind dabei nur eine zusätzliche Quelle. Denn durch moderne vernetzte oder autonome Autos nimmt die private Überwachungsdichte immer weiter zu – und damit auch die Verfügbarkeit solchen Materials bei staatlichen Stellen, die alle verfügbaren Daten für ihre Ermittlungen nutzen.
Paradebeispiel für diesen Ausbau staatlicher Überwachung durch private Akteure ist Amazons Heimüberwachungssystem Ring. Bei diesem installieren sich Privatleute vernetzte Kameras in und um ihre Häuser. Ring kooperierte beim Vertrieb der Kameras eng mit der Polizei, mehr als 2.000 US-Dienststellen von Polizei und Feuerwehr arbeiteten zuletzt mit Rings „Ermittlungsportal“ zusammen.
Schätzungen gehen davon aus, dass heute Millionen Häuser solche Kameras installiert haben. Polizeidienststellen in den USA hatten in den ersten Jahren eine Art privilegierten Zugriff, bei dem sie oftmals mit einer einfachen Anfrage direkt an die Kamerabesitzer an das Überwachungsmaterial gelangen konnten – ohne einen richterlichen Beschluss vorzulegen. Mittlerweile postet die Polizei in der „Ring Neighbors App“ sogenannte „Hilfersuchen“, auf welche die privaten Kamerabesitzer reagieren können.
Auch vorgekommen ist, dass Amazon Ring selbst Daten ohne einen solchen Beschluss weitergegeben hat. Die Bürgerrechtsorganisation EFF bezeichnete Ring als den „größten Überwachungsapparat des Landes“.

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Author: Markus Reuter

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