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Zoff: Querdenker-Medien streiten um sinkende Spenden

Der Aufstieg der alternativen Medien in der Querdenker-Szene während der Pandemie brachte viele neue Formate hervor. Die sogenannten „Coviteure“, Profiteure der Verschwörungsmythen rund um die Pandemie, haben teilweise viel Geld gemacht. Gegen „Querdenken“-Gründer Ballweg wurde jetzt Klage wegen Geldwäsche erhoben. Es geht um viele hunderttausend Euro. Doch nun, da die Spendenbereitschaft schwindet, entbrennen Streitigkeiten unter ihnen. Josef Holnburger, Geschäftsführer bei Cemas und Experte für Verschwörungsideologen und Desinformation, beleuchtet in einem Twitter-Thread die Hintergründe der aktuellen Entwicklung.

Querdenker-Szene zunehmend gespalten durch Spendenmangel?

Während der Pandemie entstanden viele neue „alternative Medien“ wie KenFM, AUF1, Heiko Schrang, „Demokratischer Widerstand“ und Reitschuster, von denen viele von Personen ohne journalistischen Hintergrund betrieben werden. Mit dem Rückgang der Spendenbereitschaft beginnt jedoch der Streit untereinander, wie Holnburger berichtet. So appellierte Kayvan Soufi-Siavash alias „Ken Jebsen“ in einem Video, mehr Menschen müssten für alternative Medien spenden – bisher seien es nur 5 %. Viele aus der Szene wissen nicht mehr weiter, so Holnburger.

Der Anwalt Markus Haintz, bekannt aus der Querdenken-Szene, kündigte an, ein eigenes Medium zu gründen. Er wechselte während der Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen regelmäßig zwischen den Rollen als Anwalt und Journalist. Nun plant er sein eigenes Projekt.

Der Anwalt Markus Haintz, bekannt aus der Querdenken-Szene, kündigte an, ein eigenes Medium zu gründen. Er wechselte während der Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen regelmäßig zwischen den Rollen als Anwalt und Journalist. Haintz hatte für den Demokratischen Widerstand geschrieben, zerstritt sich jedoch mit ihnen und erwirkte mittlerweile zwei einstweilige Verfügungen gegen den Verlag. Nun plant er sein eigenes Projekt.

Zoff: Querdenker-Medien streiten um sinkende Spenden
Screenshot via Holnburger

Haintz hatte für das Querdenker-Magazin „Demokratischen Widerstand“ geschrieben, zerstritt sich jedoch mit ihnen und erwirkte mittlerweile zwei einstweilige Verfügungen gegen den Verlag.

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Zoff: Querdenker-Medien streiten um sinkende Spenden
Screenshots via Holnburger

Auch Paul Brandenburg, der ebenfalls im „Demokratischen Widerstand“ publizierte, will sein eigenes Medium starten und sucht dafür regelmäßige Spender. Paul Brandenburg ist ebenfalls ein Corona-Verharmloser, bei dem das SEK auch schon eine Razzia wegen Verdacht auf illegalen Waffenbesitz durchgeführt hatte und u.a. hinter der Querdenker-Aktion „Allesdichtmachen” steckte. Doch die Anzahl der Spender liegt bisher weit hinter den Erwartungen zur Finanzierung seiner Zeitung, analysiert Holnburger.

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Screenshot via Holnburger

Immer weniger spenden – immer mehr Querdenker-Medien?

Bodo Schiffmann, ein weiterer ehemaliger Arzt und durch die Pandemie radikalisierter Verschwörungsideologe, überlegt ebenfalls, ein eigenes Medium zu gründen und befragte seine Follower nach ihrer Bereitschaft, für seine Plattform Geld zu zahlen. Seine Zukunft sieht er auch eher als „medien,schaffender und Journalist“ [sic].

Zoff: Querdenker-Medien streiten um sinkende Spenden
Screenshot via Holnburger

In einer Zeit, in der Ken Jebsen über zu geringe Einnahmen klagt, entstehen also weitere Konkurrenzangebote – eine Entwicklung, die laut Holnburger zu Spannungen führt. Viele in der Szene haben sich eine verschwörungsideologische Identität aufgebaut, oft „exklusiv“. Freundschaften wurden beendet, berufliche Existenzen aufgegeben und manche sind sogar ausgewandert. In dieser Szene sind sie jedoch „jemand“ und sehen keinen Weg zurück.

Holnburger betont jedoch, dass nicht alle alternativen Medien zum Scheitern verurteilt sind. Viele werden scheitern, aber größere, wie der Desinformationsblog Reitschuster und das von dem Rechtsextremen Stefan Magnet gegründete AUF1 werden uns wohl noch weiter begleiten. Holnburger warnt aber: Diese „professionalisierten“ Auftritte sind nicht harmloser: „Magnet spricht beispielsweise pausenlos von einer Bedrohung durch „die Globalisten“ und „Bolschewisten“. Eindeutig antisemitische Chiffren und Codes. Er erreicht Hunderttausende und will expandieren.“

Artikelbild: Screenshot (Ken Jebsen), Jörg Carstensen/dpa (Haintz)

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