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Biomüll in Buchforst und Bickendorf wird ab sofort von AWB kontrolliert

Report-K

Symbolbild Biotonne

Köln | Die Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB) führen derzeit in Köln Bickendorf und in Köln Buchforst einen Pilotversuch zur Biotonne durch. Jetzt werden die Müllwerker den Müll der Bürgerinnen und Bürger kontrollieren. Wer nicht korrekt trennt oder in wessen Tonne auf der Straße Dinge geworfen werden, die dort nicht hineingehören, dessen Tonne wird nicht entleert und dann wird es teuer. Das sieht schon der Ratsbeschluss vor.

Wer die Tonne nicht korrekt befüllt oder wie gesagt in dessen Tonne Gegenstände geworfen werden, während die Tonne für die Abholung auf der Straße steht, der hat in Zukunft mit Konsequenzen zu rechnen. Denn die Müllwerker werden einen „auffällig gestalteten Tonnenanhänger anbringen“ und die Biotonne nicht entleeren.

Das Pilotprojekt in den beiden Stadtteilen läuft seit drei Monaten. Das Konzept des Pflichtanschlusses, wie es der Kölner Rat beschloss, sieht jetzt die Verschärfung vor. In den bisherigen drei Monaten wurde der Biomüll bereits getrennt gesammelt und die Zusammensetzung kontrolliert. Aber ohne, dass die Nutzerinnen und Nutzer etwas davon mitbekamen.

Das Problem: Von wem sind die Fremdstoffe?

Nur manchmal ist das nicht so einfach mit der Biotonne. Wenn diese etwa nicht in einer kleinen Seitenstraße steht, die nur von Anwohnenden genutzt wird. Was, wenn die Biotonne in einer Durchgangsstraße handelt, die gut frequentiert ist? Und wenn es dort keine klassischen Müllbehälter mehr gibt, da Stadt und AWB diese vor Jahren abbauten? Wenn dann noch ein Coffee To Go Shop in der Nähe ist, dann wird es besonders schwierig.

Stehen die braunen Tonnen stundenlang am Straßenrand und warten auf die Abholung durch die AWB dann werden diese gerne als Müllbehälter von Passanten genutzt. Verständlich, da es keine anderen Müllbehälter in der Straße gibt. Und da im urbanen Raum vor allem To-Go hipp ist, wird aus fein säuberlich getrenntem Biomüll der Anwohnenden schnell Restmüll aller die Straße Nutzenden. Denn Deckel hochheben, Müll entsorgen ist gleichbedeutend mit aus den Augen aus dem Sinn. Und Flaneure interessieren sich in der Regel nicht für die Farbe der Tonne.

Wer urbane To-Go-Hippster etwa bei der Entsorgung ihres Coffee To Go Bechers in eine braune Biotonne anspricht, der bekommt entsprechende Antworten. Aber auf keinen Fall darf auf die Einsicht gehofft werden, dass es sich beim Coffee To Go Becher um ein Produkt aus Verbundstoffen handelt, das in die gelbe Tonne gehört, obwohl Google dies als erstes Suchergebnis auswirft. Es gibt in Köln auch noch Wegbier, Weg-Dönner in Alu und so weiter.

Das ist aber noch nicht alles. Wenn die Biotonne nach der Leerung auf der Straße stehen bleibt, weil die Anwohnenden diese nicht schnell genug auf ihr Grundstück holen, werden die leeren Behälter manchmal auch zum Sperrmüllsammelbehälter. Allerdings ohne Zettel: „Zu Verschenken“.

Die AWB setzt nun den Ratsbeschluss und die Vorgaben aus dem Konzept um: Wessen Biotonne Fremdstoffe enthält, der muss diese selbst aussortieren und dann in seinem Restmüll entsorgen, auch wenn dieser nicht von ihm stammt. Damit die Anwohnenden erkennen, wer betroffen ist, dessen Tonne wird auffällig markiert. Wer die Fremdstoffe nicht entfernt, dessen Tonneninhalte werden bei der nächsten Leerung kostenpflichtig als Restmüll entsorgt.

Der Ratsbeschluss

Am 25. Mai 2023 beschloss der Betriebsausschuss Abfallwirtschaftsbetriebe des Kölner Stadtrates die Durchführung einer Anschlussverpflichtung der Biotonne in Bickendorf und Buchforst. Der Ratsbeschluss sieht die Kontrolle bereits vor. So heißt es in den Vorgaben der Kommunalpolitik: „Vor der Leerung der Behälter wird eine Qualitätssicherung mittels Sichtkontrollen erfolgen. Je nach Projektfortschritt werden fehlbefüllte Behälter nicht geleert und mit Aufklebern (Information und Hinweis zur Nachsortierung bzw. kostenpflichtigen Restabfallleerung) versehen.“

In wenigen Monaten sollen die Ergebnisse vorliegen. Dann wird der Rat der Stadt Köln erneut entscheiden müssen, ob die Biotonne stadtweit eingeführt wird.

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