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KW 9: Die Woche, als wir zur Bubatz-Bürokratie recherchierten

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Die 9. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 19 neue Texte mit insgesamt 293.971 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.

rosa Fraktal
– Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser:innen,

vor ein paar Jahren habe ich mich mit einem Berufskollegen darüber unterhalten, warum wir Journalist:innen geworden sind und es bleiben wollen. Er sagte: Journalist sein ermögliche ihm, von seiner Neugier zu leben.

Ich finde, das ist eine sehr schöne Begründung (auch wenn mir klar ist, dass noch viel zu tun ist, damit mehr Menschen in diesem Beruf repräsentiert sein können). Denn die meisten Texte und Recherchen beginnen mit einer Frage und die Neugier hilft dabei, beharrlich nach der Antwort zu suchen, sich durch hunderte Seiten sperrige Dokumente zu wühlen oder zum zwölften Mal bei der abweisenden Pressestelle anzurufen.

Diese Woche haben sich meine Kollegen Markus und Tomas zum Beispiel gefragt, wie das mit der geplanten Cannabis-Legalisierung und den Anbauvereinigungen eigentlich genau laufen soll. Das ist nicht auf den ersten Blick ein Netzpolitik-Thema, hinter der Fassade aber ein Datenschutz-Desaster mit jeder Menge Bubatz-Bürokratie. Die beiden erklären, warum dadurch der Schwarzmarkt weiter attraktiv bleiben könnte.

Sebastian ist hingegen der Frage nachgegangen, wo im Netz überall Alterskontrollen auf uns zukommen. Die Antworten darauf hat er übersichtlich zusammengefasst. Ich bin mir sicher, sein Text wird auch in Zukunft noch hilfreich sein, wenn man sich mal wieder fragt, worum es eigentlich genau bei den verschiedenen Arten der Kontrolle geht und welche grundrechtlichen Fallstricke sie mit sich bringen.

Auch etwas schönes am Journalismus ist ja: In der Regel taucht für jede gefundene Antwort mindestens eine neue Frage auf. Wir forschen also weiter nach.

Ein erkenntnisreiches Wochenende wünscht euch
anna


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„Gesetz für Daphne“: EU-Parlament stimmt für besseren Schutz gegen Einschüchterungsklagen

Immer wieder werden kritische Aktivist:innen und Journalist:innen mit Klagen überhäuft. Selbst wenn am Ende alle Klagen scheitern – so können einflussreiche Personen verhasste Kritiker:innen zermürben. Heute hat das EU-Parlament neue Regeln verabschiedet, die davor schützen sollen. Aber vieles hängt jetzt von den Mitgliedstaaten ab. Von Maximilian Henning –
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Author: Anna Biselli

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