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#Metoo Vorwürfe gegen den Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth – Forderungen aus der Ratspolitik

Report-K

Die Zeichnung zeigt den Kölner Generalmusikdirektor François-Xavier Roth

Köln | Die Forderung aus der Kölner Kommunalpolitik ist eindeutig: François-Xavier Roth soll seinen Hut nehmen oder von der Stadt Köln vor die Tür gesetzt werden. Während SPD, FDP und Linke sich im Fall François-Xavier Roth positionieren ist aus dem Ratsbündnis von Grünen, CDU und Volt nichts zu hören. Das sind die Vorwürfe und die Reaktionen aus der Kölner Kommunalpolitik.

Der seit 2015 für die Stadt Köln tätige Generalmusikdirektor François-Xavier Roth sieht sich Vorwürfen ausgesetzt. Es gehe um Belästigungen von Musikerinnen und Musikern mit Nachrichten in denen François-Xavier Roth unter anderem Bilder seiner Genitalien verschickt haben soll. Diese Vorwürfe machte das Magazin „Le Canard enchaîné“ am 22. Mai 2024 öffentlich. Roth habe den Versand intimer Nachrichten bestätigt und um Entschuldigung gebeten, so die Veröffentlichung des Magazins. Sieben Musikerinnen und Musiker sollen Vorwürfe erhoben haben, so die französische Wochenzeitung.

Roth soll ab der Spielzeit 2025/26 künstlerischer Leiter des SWR Symphonieorchesters werden und dort die Nachfolge von Teodor Currentzis antreten. Der SWR, so zitiert die „Tagesschau“ habe ein Statement veröffentlicht, da Roth einmal das Radio-Symphonieorchester leitete, dass mit dem SWR Sinfonieorchester verschmolzen wurde: „Der SWR nimmt die aktuellen Vorwürfe sehr ernst und wird die Hinweise prüfen. Ähnlich gelagerte Vorwürfe seitens des SWR Symphonieorchesters lagen und liegen dem SWR nicht vor. Zum Schutz Betroffener gibt es im Sender eine AGG Beschwerdestelle, die entsprechenden Hinweisen nachgehen kann.“ 

Das sagt die Kölner Kommunalpolitik

Maria Helmis-Arend, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion: „François-Xavier Roth ist nicht mehr tragbar und muss sofort seinen Hut nehmen. Falls er das nicht einsieht, muss die Stadt Köln handeln und ihn unverzüglich vor die Tür setzen. Der Fall Roth muss jetzt Anlass sein, eine längst überfällige Debatte über sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch im Kölner Kulturbetrieb zu führen. In solchen Machtpositionen sollte konsequent Abstand von intimen Beziehungen genommen werden. Für die Zukunft braucht es verbindliche Strukturen, um in solchen Fällen Betroffene zu schützen und Täterinnen und Täter konsequent in die Schranken zu weisen.“

Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion: „Die Vorwürfe gegen François-Xavier Roth wiegen schwer. Kein künstlerischer Verdienst kann sexuell übergriffiges Verhalten rechtfertigen. Es ist erschütternd, dass Jahre nach der MeToo-Debatte Männer in Machtpositionen des Kunstbetriebes, in dem aufgrund der engen persönlich-künstlerischen Beziehungen und Abhängigkeiten besondere Gefährdungen herrschen, ihre Position immer noch missbrauchen. Ich sehe keinen Spielraum für eine Rückkehr von François-Xavier Roth an das Pult der Philharmonie. Das wäre ein inakzeptables Signal an die betroffenen Personen und für das Publikum nicht nachvollziehbar. Unabhängig von den unmittelbaren Konsequenzen stellt sich auch die Frage, ob die hausinternen Mechanismen zum Schutz von Künstlerinnen und Künstlern und allen Mitarbeitenden funktioniert haben. Wie ist auf die ‚Gerüchte‘ reagiert worden? Es darf nicht sein, dass Betroffene den Weg über die Presse gehen müssen, um Gehör und Schutz zu finden.“

Sarah Niknamtavin, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke: „Wir verurteilen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sowie überall sonst auf das Schärfste! So ein Verhalten setzt abhängig Beschäftigte massiv unter Druck, weil sie um ihre Karriere fürchten müssen, wenn sie den Forderungen ihrer Vorgesetzten nicht nachgeben. Herr Roth hat gegenüber der Presse übergriffiges Verhalten zugegeben. Jetzt muss lückenlos aufgeklärt werden, ob es solche Vorfälle auch in Köln gegeben hat und Konsequenzen gezogen werden.“

Knut Lennart Scholz, für die Fraktion Die Linke im Kulturausschuss, erklärt schriftlich: „Aus Geniekult erwächst häufig Machtmissbrauch, auch sexueller Natur. Das Verhalten von Herrn Roth macht fassungslos; die Vorwürfe sind empörend. Auch wenn Roth Köln 2025 verlässt, müssen das Gürzenichorchester und die Stadt nun zügig wirkungsvolle und transparente Strukturen prüfen, die Machtmissbrauch und Belästigung entgegenwirken. So muss z.B. sichergestellt sein, dass die vom Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz vorgeschriebene Beschwerdestelle klar als solche benannt ist und transparent an alle Mitarbeitenden kommuniziert ist. Außerdem fordern wir schon lange, Personalentscheidungen transparenter zu gestalten. Wenn die Einstellung und die Karrieren von Musiker*innen nicht von einzelnen Männern abhängen, wird Machtmissbrauch erschwert. Die Mitglieder des Orchesters brauchen ein robustes Mitspracherecht bei Personalentscheidungen, das mehr ist als ein Alibi für Transparenz.“

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Ein Kommentar

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