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Gefälschter Welt-Artikel: Nein, die ARD hat Caren Miosga nicht wegen einer Aktien-Software abgesetzt

Dieser Artikel stammt von CORRECTIV.Faktencheck / Zur Quelle wechseln

Caren Miosga hat seit Januar eine eigene Talkshow im ARD, aber laut einem Artikel im Design der Welt, ist damit bereits Schluss: „Während einer Sendung begeisterte sie sich für die ProQuantum-Plattform, die automatisch mit Aktien handelt, und verkündete ihren Erfolg beim Verdienen erheblicher Beträge. Dies löste jedoch eine negative Reaktion seitens der Banken aus.“ Angeblich sei ihre Sendung deshalb abgesetzt worden, heißt es in dem Artikel, der aussieht, als wäre er bei Welt erschienen. Aber der Artikel ist gefälscht und alle Behauptungen darin sind erfunden.

Der gefälschte Artikel imitiert die Webseite der Welt (Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Dass es sich um eine Fälschung handelt, ist an mehreren Details erkennbar. Am offensichtlichsten dürfte der Tippfehler im Titel sein, wo die ARD „ADR“ genannt wird. Auch die URL ist nicht die von Welt (www.welt.de), sondern eine völlig andere. Auch dass als Autor einmal Frank Stocker, Finanzredakteur bei Welt, und einmal jemand namens Jérôme Nussbau angegeben ist. Einen Journalisten namens Jerome Nussbaum gibt es, er hat aber laut einer Google-Suche noch nie für die Welt geschrieben. 

Sendung Miosgas wird aktuell nicht ausgestrahlt – wegen Ostern

Auch eine Google-Suche nach dem Titel des angeblichen Welt-Artikels führt zu keinen relevanten Treffern, allerdings zu der Erkenntnis, dass Caren Miosgas Sendung tatsächlich Ende März nicht im Fernsehen läuft: Wegen der Osterpause, wie etwa Merkur berichtet. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die Sendung abgesetzt wurde.

Die im Artikel genannte Software ProQuantum tauchte bereits mehrfach in Zusammenhang mit betrügerischen Artikeln auf, die mit Prominenten warben. So wurde auch fälschlicherweise behauptet, Jan Böhmermann habe dafür geworben. Auch dabei handelte es sich um einen gefälschten Welt-Artikel, der angeblich von Frank Stocker verfasst wurde.

Wir haben Frank Stocker kontaktiert und ihn gefragt, inwieweit Welt oder er selbst den Betrugsversuchen mit seinem Namen nachgehen. Er schrieb uns, dass sein Name aktuell häufiger für derlei Fakes genutzt werde. Eine Chance, solche Identitätsdiebstähle zu verhindern, gebe es jedoch kaum. Immerhin: „Bisher habe ich zu diesen Fake-Seiten noch keine Rückmeldungen in der Art erhalten, dass jemand glaubte, die entsprechenden ‚Artikel‘ seien wirklich von mir oder dass sie jemand für echt hielt.“

Redigatur: Matthias Bau, Max Bernhard

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Author: Steffen Kutzner

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