Ein indirektes Eingeständnis, dass der Elternschaft allerdings nicht reicht: „Wir erwarten, dass jetzt daraus gelernt wird“, so Meise. Es müsse bei der Stadt einen standardisierten Prozess geben. Genauso wie es Baupläne gibt, in denen die Verlegung der Rohre dokumentiert sei, müsse auch in den Plänen hinterlegt werden, wo Asbest verbaut wurde. Auch Teschlade forderte, dass nun alle Wände gekennzeichnet werden müssten, damit solche Fehler künftig vermieden würden.
Zumal es in Köln bereits der dritte Fall innerhalb eines Jahres ist, bei dem von einer Schule oder Kita der Vorwurf der Nachlässigkeit beim Thema Asbest geäußert wurde. Erst im Juli hatte sich der Schulleiter der Katharina-Henoth-Gesamtschule bitterlich beklagt, weil er sich über Asbest in der Bausubstanz nicht ausreichend informiert fühlte und seine Schulgemeinschaft fahrlässig einem Gesundheitsrisiko ausgesetzt worden sei. Informiert worden sei man nur, weil die Schule bei der Verwaltung aktiv nachgefragt habe, warum die Elektriker, die sich nach Stemm-Arbeiten dem Staub ausgesetzt hatten, die Baustelle plötzlich vor Beenden der Arbeiten verlassen hatten. Zuvor war die Stadt in die Kritik geraten, weil sie Eltern und Personal der städtischen Kita Mauritiuswall erst verspätet und auf Nachfrage darüber informiert hatte, dass während der Sanierungsarbeiten in den Ferien Asbest in dem Gebäude festgestellt worden war.