Köln | Am 11. Januar 2025 um 12.30 Uhr soll die grüne Mitgliederversammlung beginnen, auf der Berivan Aymaz – aktuell Vizepräsidentin des NRW-Landtages – zur Oberbürgermeisterkandidatin gekürt werden soll.
Report-K berichtete bereits am 3. November 2024 über die Personalie. Damals war es noch ein Gerücht auf den Fluren des Spanischen Baus. Jetzt gibt es die offizielle Einladung an Kölns grüne Mitglieder und das die Findungskommission der Kölner Grünen sich für Aymaz ausspreche.
Vizepräsidentin im Landtag von NRW
Aymaz ist derzeit Vizepräsidentin im Landtag von NRW. Sie gewann bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 das Direktmandat im Kölner Wahlkreis VI mit 37 Prozent der Stimmen deutlich. Allerdings sollte man dieses Wahlergebnis nicht zu hoch werten, denn ihre Hauptkonkurrentin 2017 Ursula Heinen-Esser von der CDU stand noch auf den Wahlzetteln, hatte aber vor der Wahl klar gemacht, dass sie ihr Mandat nach der Wahl auf keinen Fall antreten werde und verzichtete nach ihrem Rücktritt als Umweltministerin in NRW auf den Wahlkampf. Ursula Heinen-Esser war nach der Flutkatastrophe 2021 in NRW stark durch die sogenannte „Mallorca Affäre“ belastet gewesen und daher zurückgetreten, beziehungsweise hatte ihre Landtagskandidatur zurückgezogen. Allerdings konnte sie aufgrund der Regularien nicht mehr aus der Wahlliste gestrichen werden und stand daher noch auf dem Wahlzettel, führte aber keinen Wahlkampf mehr.
Tochter eines Diplomaten
Aymaz wurde 1972 in Bingöl in der Türkei als Tochter eines Diplomaten geboren. Im Alter von 6 Jahren kam sie nach Deutschland. Ihr Vater war Kulturattaché der türkischen Botschaft in Bonn. Wegen seiner kurdischen Herkunft wurde er von der Militärregierung in Ankara abberufen. Er blieb mit der Familie aus politischen Gründen in Deutschland. Die Familie zog nach Paderborn und später nach Köln. Aymaz machte Abitur in Köln und studierte Rechtswissenschaften in Köln und Politikwissenschaften in Duisburg-Essen, ohne beide Studien abzuschließen. Sie arbeitete als Übersetzerin und Moderatorin. Sie gründete den Dachverband der deutsch-kurdischen Vereine mit und war bis 2003 deren Generalsekretärin. 2009 trat sie den Grünen bei.
Aymaz kennt den Kölner Stadtrat
Aymaz zog 2014 für die Grünen in den Kölner Stadtrat ein und blieb dort bis zum 25. September 2017. Sie zog 2017 zum ersten Mal in den NRW-Landtag für die Grünen ein. Aber nicht über das Direktmandat. Sie landete bei den Erststimmen hinter SPD-Frau dos Santos Hermann und der CDU-Politikerin Serap Güler auf Platz 3 mit 12,87 Prozent der Stimmen. Aymaz zog über die Liste der Grünen in den NRW-Landtag.
Hier ist Aymaz auch engagiert
Laut der Seite des NRW Landtages auf der die Abgeordneten Angaben machen müssen, die veröffentlichungspflichtig sind, gibt Aymaz unter anderem an, dass sie Mitglied des Kuratoriums im Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen und Ehrenmitglied des Kuratoriums für die Restaurierung der Historischen Stadt- und Wallraf-Bibiothek ist. Zudem war Aymaz Mitglied des Rundfunkrates des WDR, wo seit 1. Februar 2024 nur noch stellvertretendes Mitglied ist. Sie ist Mitglied im Aufsichtsrat der UNO-Flüchtlingshilfe.
Im Landtag ist sie Sprecherin des Ausschuss für Europa und Internationales und ordentliches Mitglied im Ältestenrat. Im Innenausschuss und im Integrationsausschuss ist Aymaz stellvertretendes Mitglied.