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SPD stellt 61-jährigen Torsten Burmester als OB-Kandidat vor

Report-K

Das Pressefoto zeigt den von der SPD Spitze vorgeschlagenenen OB-Kandidaten der SPD Köln für die Oberbürgermeisterwahl 2025. | Foto: Phototek/SPD Köln

Köln | Die Kölner SPD-Spitze schlägt Torsten Burmester als Kandidat für die Wahl zum Oberbürgermeister im September 2025 vor.

Burmester dürfte den wenigsten Kölner:innen ein Begriff sein. Fast schon prototypisch gehörte er der obersten Verwaltungsebene in unterschiedlichen Ministerien und sein SPD-Parteibuch dürfte ihm dabei nicht geschadet haben. Elegant wechselte er zwischen SPD-naher Stiftung, Partei und Bundes- und Landesministerien bis hin zur obersten Verbandsebene im Deutschen Sport hin und her. Hier stand er beim DOSB zum ersten Mal im Rampenlicht als Funktionär.

Mit Köln verbindet den Mann sein Studien- und Wohnort. Über kommunalpolitische Erfahrung verfügt er nicht. Jetzt will Burmester zumindest in Köln ins politische Rampenlicht mit 61 Jahren.

Die Herkunft und der Aufstieg wie aus dem SPD Bilderbuch

Burmester wurde in Niedersachsen geboren. Das dürfte ihm später nicht geschadet haben, als er für Gerhard Schröder arbeitete. Als Burmester zwei Jahre alt war, zogen seine Eltern mit ihm nach Remscheid um. Der Vater wäscht und plättet Wäsche im städtischen Krankenhaus, die Mutter putzt das Rathaus. Sohn Torsten macht Abitur und wurde Offizier bei der Bundeswehr. Dann studierte er Sport an der Sporthochschule und schloss das Studium mit einer Arbeit zu Sport und Verfassung theoretisch ab. Dann bildete er sich an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft weiter.

Ein Mann aus der Verwaltungsreihe mit SPD Parteibuch

Danach folgte der Weg ohne Umwege in die Welt und das Netzwerk der Sozialdemokratie. Der klassische Einstieg: Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter für einen Bundestagsabgeordneten, dann zur SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung und von dort als Referent in den SPD-Parteivorstand. 1998 arbeitete Burmester in der „Kampa“, der SPD-Wahlkampfzentrale für den Sieg von Gerhard Schröder. Der zog ins Kanzleramt und Burmester 2002 vom Willy-Brandt-Haus ins Kanzleramt um. Zunächst als Referent für Sportpolitik und von 2002 bis 2005 als persönlicher Referent von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Am 22. November 2005 endete Schröders Amtszeit als Bundeskanzler. Das Burmester in Niedersachsen geboren wurde – sturmfest und erdverwachsen – dürfte ihm in dieser Zeit nicht geschadet haben.

Burmester wechselte ins Innenministerium und kümmerte sich dort um den Spitzensport. Innenminister war Wolfgang Schäuble, CDU. Als die Sozialdemokraten mit Hannelore Kraft in NRW 2010 die Wahl gewannen, zog es Burmester zurück nach NRW. Zunächst wurde er im Schulministerium Abteilungsleiter und nur zwei Jahre später wechselte er ins Wirtschaftsministerium und verblieb dort als die SPD die Landtagswahl 2017 verlor. Hier gab es eine Verbindung nach Köln: Burmester wurde vom Land NRW in den Aufsichtsrat der Koelnmesse entsandt. Hier hätte er also Erfahrung, denn traditionell führen die Kölner Oberbürgermeister:innen den Aufsichtsratsvorsitz der Koelnmesse. Sofern die Kölner:innen SPD-Kandidat Burmester wählen.

2020 verließ Burmester den unmittelbaren politischen Raum und wechselte in die Ebene der Sportfunktionäre, zunächst in herausgehobener Stellung des Deutschen Behindertensportverbands und dann ab 2022 als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der Verband reagierte allerdings heute sofort und kündigte an, dass es einen Wechsel an der Spitze des Verbandes geben werde, egal wie die Wahl in Köln ausgehe, so unterschiedliche Medien, die von einer entsprechenden Mitteilung des DOSB berichten, die der Verband aber derzeit nicht auf seiner Verbandswebsite unter Pressemitteilungen führt. Report-K fragte diesbezüglich an, eine Antwort steht noch aus. Die „Sportschau“ der „ARD“ berichtet, dass der Vertrag zwischen dem DOSB und Burmester erst kürzlich verlängert worden sei. Zudem ist Burmester im Rundfunkrat der Deutschen Welle als DOSB Vorstandsvorsitzender. Zudem ist er seit 2022 Mitglied des Hochschulrates der Deutschen Sporthochschule Köln.

Die Kölner SPD-Spitze jubelt ob des Ergebnisses der Findungskommission

Die Kölner SPD spricht bei Burmester von einem „Macher mit Herz“ und betont seine landes- und bundespolitischen Erfahrungen. Burmester ist der Auserwählte unter 11 Kandidat:innen, die die Findungskommission der SPD sich ansah.

Burmester kritisierte indirekt die aktuelle Amtsinhaberin Henriette Reker, wenn er schriftlich erklären lässt: „Köln muss vor allem wieder funktionieren und braucht einen Oberbürgermeister, der entscheidet.“ Burmester will gemeinsam mit den Bürger:innen Kölns nach Lösungen suchen, wie die Verkehrswende gelingen kann und der ÖPNV wieder besser funktioniere.

Der Kandidat mit plakativen allgemein politischen Statements

Burmester bleibt mit seinen ersten Statements zu Köln eher im politisch-abstrakten Themenumfeld: „Viele Bürgerinnen und Bürger berichten mir, dass ihr Alltag aus den Fugen geraten ist. Kitakrise, die Nachwirkungen der Pandemie und die Verunsicherung durch Kriege und Konflikte führen zu Vertrauensverlust und lassen am Funktionieren staatlicher Institutionen zweifeln. Die Menschen wollen nach den vielen Krisen der letzten Jahren wieder Orientierung und Verlässlichkeit. Ich will eine Politik anbieten, die Lösungen liefert und die Menschen nicht noch weiter von der Demokratie entfremdet.“

Weiter heißt es plakativ von Burmester: „Ich möchte mehr Beteiligung in dieser Stadt, gerade von denen, deren Stimmen nicht laut sind und die nicht so gut gehört werden. Ich stehe für ein Köln, in dem wir gut wirtschaften und arbeiten können. Für ein Köln, in dem wir gerne und bezahlbar wohnen. Ein Köln, in dem sich alle Menschen sicher fühlen. Ein Köln, in dem Bildung für Kinder und Jugendliche Vorrang hat. Und für ein Köln, in dem ein starker sozialer Zusammenhalt herrscht – getragen von Vereinen, Sport, Kultur und Ehrenamt.“

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